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Väter schreiben über ihr Leben mit einem behinderten Kind oder über ihre Erfahrungen beim Tod eines Kindes

Väter behinderter Kinder sind eine weitgehend unbekannte Spezies. Sei es, dass sie neben einer rührigen und engagierten Frau, die in der Regel unbestreitbar den Löwenanteil an der Last behinderter Kinder trägt, unbeachtet bleiben, oder dass sie sich von dannen stehlen, in die Hektik beruflicher Betriebsamkeit stürzen oder ihre mit einem Male so anstrengend gewordene familiäre Umgebung verlassen. Es scheint so, als stünden sie in der Vielzahl der Fälle neben sich und der neuen Situation, bereit, alles Notwendige zu veranlassen, sich neuen Herausforderungen zu stellen, die neuen Vokabeln hinsichtlich medizinischer und pflegerischer Terminologie zu lernen, neue Techniken im Hinblick auf moderne Rehawagen oder beim Absaugen sich anzueignen, den Donquichottischen Kampf gegen Behörden und ignoranter Umwelt aufzunehmen und dabei den Schmerz und die Verwundung ihren Frauen zu überlassen und die Versorgung zusätzlicher und gänzlichst neuer Bedürfnisse sicherzustellen, kurzum dem altgedienten männlichen Rollenbild Genüge zu tun. Sie scheinen, wo ihre Lebenspartnerinnen übersprudelnd sich der neuen Lebenssituation stellen, scheinbar emotions- und sprachlos und ihre Ratlosigkeit nicht in Worte fassen zu wollen, oft ist das höchste ihrer Artikulation ein Hang zu sarkastischen Anekdoten. 

Joachim Siebrecht: ohne Titel

Joachim Siebrecht: ohne Titel, aus dem Jahr 2000

Auch in der Literatur wird selten der Väter gedacht:
Die Erfahrungsberichte stammen in der Regel von Frauen, die ihren erfolglosen oder –reichen Kampf im Umgang mit einer Behinderung erzählen, ihre Ohnmacht, Wut und Dynamik auf einen Feind ausrichten, dem sie auch klar und prägnant Namen und ihrer emotionalen Verunsicherung beredtesten Ausdruck verleihen. Sie sind ja auch stärker betroffen und näher bei ihren Gefühlen, sodass alle diese Berichte auch lesenswert sind. Nur der betroffene Vater bleibt auch hier allein wie in den Elternkreisen der Angehöriger behinderten Kinder, die fast ausschließlich von Müttern dominiert werden. Aber, es sei hier erwähnt, würden die Väter nicht zuhause bleiben, könnten ihre Partnerinnen nicht diese wichtigen Termine wahrnehmen, und es gibt auch die Fälle in der Literatur, die die Regel bestätigen, dass, wenn sich die Väter zu Wort melden, sie dies auch in einer ganz eigenen und unverkennbaren Art tun.
 

Die vorliegende Literaturliste will solche Aussagen sammeln und kommentieren. Die Kommentare sind – natürlich – sehr persönlich und von daher diskussionswürdig, deshalb freue ich mich auf andere Kommentare, die ich hier veröffentlichen darf.  Ebenfalls bin ich für Hinweise auf andere Bücher dankbar, um eine möglichst vollständige Liste deutschsprachiger Medien für „betroffene" Väter anbieten zu können.

 

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- (c) vom 24.10.2012